Minimalismus: Weniger haben, mehr genießen.

Weshalb es wichtig ist, weniger zu haben – und dies dafür mehr zu genießen. Eine kurze Anleitung zum Entrümpeln. Innen wie außen. Ein Gastbeitrag von Viktoria Pfeiffer, Wohlfühl-Trainerin und Entrümplungsprofi.

Wie dich Gerümpel an deiner Weiterentwicklung hindert

Mit Leidenschaft sammeln wir alle möglichen Dinge. Kleidung, die kreativsten Küchengeräte, Dekorationsgegenstände in den schönsten Farben und Formen, Postkarten, Briefe, Fotos aus längst vergangen Tagen, Bücher, die wir heute nicht mehr lesen würden, große und kleine Sportgeräte, die verstauben. Kurz gesagt: Dinge die unseren Werten nicht (mehr) entsprechen. All diese Dingen bewirken eines: Sie halten uns in der Vergangenheit fest.

Durch ihre Energie oder die Erinnerungen, die wir damit verknüpfen, haben diese Dinge eine starke Verbindung zur Vergangenheit und halten uns dort fest. Wir denken beim Anblick an Zeiten, in den wir schlanker oder glücklicher waren. An ach so einzigartige Urlaube oder unvergleichbare Ereignisse. Wir erinnern uns an Personen, von denen wir uns schmerzhaft getrennt haben, obwohl wir doch mal so glücklich zusammen waren.

Dadurch führen wir ein Leben im Vergleich. Schöne Ereignisse, liebe Menschen oder interessante Erfahrungen werden nie diesen Wert bekommen, den der Ballast hat, solange wir ihn tagtäglich vor Augen haben und im Herzen tragen, eine enorme Wirkung auf uns, wenn auch nur unbewusst. All diese Dinge rauben Energie für eine Weiterentwicklung.

So erkennst du Energieräuber in deiner Wohnung

Was sind Ballast, Gerümpel oder Energieräuber? Einfach ausgedrückt jene Dinge, die nicht regelmäßig benutzt werden, an „bessere“ Zeiten erinnern, bei dessen Anblick wehmütig in die Vergangenheit geblickt wird, die aus einer Zeit stammen, dessen Einstellung und Werte sich mit der Gegenwart nicht mehr decken oder auch die mit einer ganz besonderen einmaligen Erinnerung verbunden sind. Und ja, auch wenn sie schön ist. Es ist der Vergleich der uns die Energie raubt.

Werden Gegenstände oder Kleidung regelmäßig benutzt, auch wenn sie schon lange vorhanden sind, dann erneuert sich die Erinnerung. Die Verbindung in die Vergangenheit ist somit sehr kurz. Dadurch ist Weiterentwicklung möglich, anders als bei einer langen Verbindung in die Vergangenheit.

Durch das Trennen von Überflüssigem kann das „Weniger“ nun mehr genossen werden. So können einige wenige (aktuelle) Fotos besser wahrgenommen werden, Dekoration in der ganzen Pracht wirken. Wird der Fokus auf weniger Kleidung gelegt, so können hochwertige Produkte gekauft werden, die Persönlichkeit besser unterstrichen werden. Der Erwerb von Neuem wird bewusster wahrgenommen, mit mehr Genuss und Freude.

Das Ziel ist also weniger zu haben um dies dann mehr zu genießen. Weniger soll bewusster ausgewählt und mehr genossen werden.

Zufriedenheit entsteht immer im Innen – und kann durch nichts auf Dauer im Außen herbeigeführt werden.

Lasse los, entrümple und schaffe Raum für Neues

Einerseits geht es darum regelmäßig zu entrümpeln um Raum für Neues zu schaffen und andererseits stets minimalistisch zu leben um somit erst gar nicht viel Ballast anzuhäufen. Ballast kann sowohl materiell vorhanden sein als auch durch psychisches Übergepäck dargestellt werden. Aufgrund der stetigen Veränderung als Konstante unseres Lebens ist es wichtig vor allem den Wohnbereich und die Gedanken von Gerümpel zu befreien.

Für manche Menschen ist es leichter bei der Gedankenreinigung zu beginnen und dann materielle Altlasten zu entfernen. Nach dem Motto „wie im Innen so im Außen“ beeinflussen sich diese beiden Bereiche wechselwirkend. Wichtig ist nur, dass ein Anfang getan wird. Denn wird erst einmal die Leichtigkeit vom Loslassen erlebt, so werden automatisch auch andere Bereiche des Lebens unter die Lupe genommen.

Je nach Typ kann entweder in einigen freien Tagen die komplette Wohnung auf den Kopf gestellt werden. Kisten und Säcke werden gefüllt, diese werden verschenkt, gespendet oder entsorgt. Oder Andere investieren lieber jeden Tag nur 10 Minuten um kleine Bereich der Wohnung von Energieräubern zu befreien.

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Inneren Ballast loswerden

Für jene Menschen, die zuerst gedanklichen Ballast loswerden wollen empfehle ich zu meditieren bzw. das bewusste Hören der inneren Stimme. Hier reichen zu Anfang schon 10 Minuten, ohne jegliche Ablenkungen. In dieser Zeit werden Fragen wie:

  •  Was sind meine Werte?
  • Was brauche ich auf jeden Fall in meinem Leben?
  • Was tut mir gut?
  • Auf was kann ich verzichten?
  • Womit möchte ich mein Leben bereichern?

gestellt. Das kann entweder zuhause, an einem schönen Örtchen im Grünen oder bei einem Spaziergang herausgefunden werden. Wichtig ist in beiden Fällen sich bewusst Zeit zu nehmen, sich sogar einen Termin in den Kalender eintragen. Einen Termin mit sich selbst. Sich selbst eine schöne Zeit zu machen um herauszufinden, was wirklich wichtig ist im Leben.

Zufriedenheit entsteht immer im Innen und kann auf Dauer durch nichts im Außen herbeigeführt werden. Letztendlich sind wir es selbst mit denen wir im Reinen sein müssen um überhaupt genießen zu können. Und nüchtern betrachtet kann wohlfühlen und genießen doch sehr einfach sein, wenn wir es denn wollen.

In diesem Sinne: Fühl‘ dich einfach wohl!
Alles Liebe,
Viktoria

Über Viktoria Pfeiffer

Viktoria PfeifferViktoria ist Wohlfühl-Trainerin, Entrümplungsprofi und Studentin der Wirtschaftspsychologie. Sie ist der Meinung, dass es keinen Grund braucht um glücklich zu sein und auch, dass es einfach sein darf sich wohlzufühlen. Nach dem Motto „einfach wohlfühlen – die einfache Art weniger zu haben um mehr zu genießen“ bloggt sie auf www.viktoriapfeiffer.at

Schaut unbedingt mal auf Ihrem schönen Blog vorbei – er ist noch ganz jung, aber bereits 3 Mal für den Liebster-Award nominiert (zu Recht)!

Fotograf Portrait: Sebastian Judtmann

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1 Gedanke zu „Minimalismus: Weniger haben, mehr genießen.“

  1. Hallo Annika,
    ein Hallo auch an Viktoria- die ich hier mit ansprechen möchte.

    Der heutige Artikel, erneut ein durchaus interessanter Gastartikel, der mir im Grundtenor des „Entrümpelns“ und im Wesentlichen zusagt…..aber: folgender Absatz stößt mir (erst im Nachhinein interessanter Weise) dann doch etwas auf, daher kommentiere ich ihn auch mal- bzw ich kopiere ihn hier kurz erneut rein:

    „Wie dich Gerümpel an deiner Weiterentwicklung hindert

    Mit Leidenschaft sammeln wir alle möglichen Dinge. Kleidung, die kreativsten Küchengeräte, Dekorationsgegenstände in den schönsten Farben und Formen, Postkarten, Briefe, Fotos aus längst vergangen Tagen, Bücher, die wir heute nicht mehr lesen würden, große und kleine Sportgeräte, die verstauben. Kurz gesagt: Dinge die unseren Werten nicht (mehr) entsprechen. All diese Dingen bewirken eines: Sie halten uns in der Vergangenheit fest.

    Durch ihre Energie oder die Erinnerungen, die wir damit verknüpfen, haben diese Dinge eine starke Verbindung zur Vergangenheit und halten uns dort fest. Wir denken beim Anblick an Zeiten, in den wir schlanker oder glücklicher waren. An ach so einzigartige Urlaube oder unvergleichbare Ereignisse. Wir erinnern uns an Personen, von denen wir uns schmerzhaft getrennt haben, obwohl wir doch mal so glücklich zusammen waren.

    Dadurch führen wir ein Leben im Vergleich. Schöne Ereignisse, liebe Menschen oder interessante Erfahrungen werden nie diesen Wert bekommen, den der Ballast hat, solange wir ihn tagtäglich vor Augen haben und im Herzen tragen, eine enorme Wirkung auf uns, wenn auch nur unbewusst. All diese Dinge rauben Energie für eine Weiterentwicklung.“
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    Zu der Überschrift dieses Abschnittes:
    Meine Meinung und Erfahrung (auch in der Arbeit mit Senioren): gesammeltes, gebrauchtes, Fotos etc sind kein „Gerümpel“. Als Kulturgeragogin (eine meiner div. Weiterbildungen) kann und will ich das so nicht stehen lassen, weil es total einseitig und kurzsichtig betrachtet wird. Hätten unsere vorherigen Generationen so gedacht und dementsprechend gehandelt- würde uns heutzutage unschätzbare Dinge (Gerümpel) fehlen und die Spuren von einst wären somit nur in Requenzen noch erhalten und zu deuten….

    Oder die Aussagen: „sie halten uns in der Vergangenheit fest“, oder „all diese Dinge rauben Energie für Weiterentwicklung“ (als NLP-Master/Trainerin und im spirituellen Bereich oftmals tätig etc….kann ich diese Aussage ebenfalls nicht als allein gültig stehen lassen- denn alles hat bekanntlich zwei Seiten). Ich kann genau diese „Altlasten“ durchaus nutzbringend und speziell für die Weiterentwicklung einsetzen, wenn ich sie denn dann noch zur Verfügung haben würde……

    Ich mag einfach beide Seiten- die der alten Dinge, Erinnerungen und Gegenstände, sowie die „simplify your life“ Methoden, sowie Feng-Shui oder eine gar spatanische Lebensweise…….aber halt immer im Wechselspiel- wie es auch das Leben selbst uns vorlebt.

    Auch glaueb ich, dass Zufriedenheit durchaus auch zuerst im Außen entstehen kann, um dann langsam nach innen zu wandern.

    Dennoch mag ich den Artikel sehr, weil er halt eine von vielen spannenden oder neuen Richtungen anzeigt, die meiner Meinung nach jeder Leser einfach einmal für sich ausprobieren sollte…..eine Erfahrung mehr im bunten Dasein. Und wenn irgend möglich- mit ganz viel Lust und Genuss verbunden!!!

    In diesem Sinne, auf geht`s mit dem „Entrümpeln“ (was ich übrigens seit Jahren immer mal wieder mache……um dann auf Trödelmärkten, Antikmärkten, Kunst-und Handwerkermärkten mit noch mehr Lust und Genuss neue (alte!!!) und spannende Dinge entdecken zu können) 😉
    Wobei mein LUSTFAKTOR hierbei rein nur im absichtloslosen stöbern liegt 😉

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