Ernährungswahn – was dürfen wir noch essen?

Vegan, glutenfrei, salzarm, Low-Carb, Low-fat, Paleo, laktosefrei – mir schwirrt der Kopf von den ganzen Ernährungstipps. Ich will einfach wissen: Was darf ich noch essen? Was ist wirklich richtig und gesund? Bevor ich mich vor lauter Verzweiflung wieder selbst geißele, weil ich den Nudeln nicht widerstehen konnte, frag ich lieber einen Experten. Uwe Knop ist Ernährungswissenschaftler und Autor mehrere Bücher zu den Themen Ernährung, Hunger&Lust und Kulinarische Körperintelligenz. 

Gerade ist frisch Ihr neues Buch „Ernährungswahn“ erschienen. Warum ist Ihnen das Thema so wichtig?

Ich habe in den vergangenen 10 Jahren weit über 1.000 aktuelle Studienergebnisse kritisch analysiert. Und wenn Sie sich diese Studienlage der Ernährungswissenschaften objektiv und ideologiefrei zu Gemüte führen, dann sehen Sie: Sie könnten auch eine Glaskugel nehmen, um die Daten zu analysieren – es käme das Gleiche bei raus.

Kurzum: es fehlt jeglicher Beweis für gesunde Ernährung. Und auf Basis dieses Nichtwissens werden die Menschen von Ernährungsideologen, -funktionären und -päpsten bei der schönsten Hauptsache der Welt – dem genussvollen Essen –  verunsichert und gehemmt.

Mit meinem Buch möchte ich diese Sicherheit und den Genuss beim Essen wieder zurückgeben, in dem die Leser zu mündigen Essbürgern werden, die beim Thema Ernährung wissen, wie der Hase läuft.

Zu welchen Ergebnissen sind Sie noch gekommen?

Es gibt nicht nur keine Beweise für gesunde Ernährung  – es wird auch niemals welche geben. Ernährungsforschung wird immer ein Stochern im Nebel auf wissenschaftlich schwachbrüstigem Niveau bleiben.

Es gibt also keine Beweise für gesunde Ernährung – warum nicht?

Ganz einfach: Das liegt am System der Ernährungsstudien. In der Ernährungsforschung sind keine Studien höchster wissenschaftlicher Qualität durchführbar, die belastbare Beweise liefern, also Ursache-Wirkungs-Beziehungen (Kausalitäten). Stattdessen müssen sich Ernährungswissenschaftler primär auf Beobachtungsstudien stü(r)tzen, die ausschließlich butterweiche statistischen Zusammenhänge liefern. Diese so genannten Korrelationen erlauben jedoch nur ganz vage Hinweise, die Hypothesen zulassen, sonst nichts.

Essen Veganer tatsächlich gesünder?

Vielleicht, vielleicht auch nicht, vielleicht ist vegan essen gar schädlicher. Das weiß keiner. Die Veganer sehen das natürlich so, aber dafür gibt es, wie zu jeder Frage in der Ökotrophologie: keinen einzigen wissenschaftlichen Beweis.

Wird gesunde Ernährung bzw. das Thema Ernährung in unserer Gesellschaft überbewertet?

Ernährung an sich kann gar nicht überbewertet werden, denn Essen ist das Wichtigste im Leben, de facto die schönste Hauptsache der Welt. Ohne Essen sterben Sie. Wird jedoch alles Mögliche ins Essen hinein interpretiert, wie beispielsweise heilsbringende Elemente „Unsere Ernährung ist die gesündeste“, dann wird es pathologisch.

Vegan, glutenfrei, salzarm, Low-Carb, Low-fat, Laktosefrei – niemand weiß mehr, was oder wie er essen soll. Was ist Ihre Empfehlung?

Vertrauen Sie auf Ihren Körper. Hören Sie auf seine Signale Hunger, Lust, Sättigung. Essen Sie nur dann, wenn Sie echten, den körperlich-biologischen Hunger haben und zwar nur das, was Ihnen lecker schmeckt und was Sie gut vertragen.

Die gesamte öffentliche Kommunikation zu „gesunder Ernährung“ ist das Mega-Märchen schlechthin.

Was halten Sie für das größte „Ernährungsmärchen“?

Wir wissen: Es gibt keinen einzigen Beweis für gesunde Ernährung. Doch dem zu wider werden die Menschen mit Regeln und Empfehlungen zugebombt, was und wie sie essen sollen. Die gesamte öffentliche Kommunikation zu „gesunder Ernährung“ ist das Mega-Märchen schlechthin.

Warum werden so viele ungesicherte Studien von den Medien verbreitet?

Die Absender verbreiten in den entsprechenden Pressemeldungen gerne „revolutionäre Studienergebnisse“ und machen aus Mücken Elefanten. Es wird also suggeriert, dass banale Korrelationen (statistische Zusammenhänge) Kausalitäten (Ursache-Wirkungs-Beziehungen) wären. So möchten die Absender der Redaktion „harte Wissenschaft“ vorgaukeln um damit Auflage zu generieren. Daher kann man Journalisten nur raten: größte Vorsicht bei Ernährungs-PR!

 Vor kurzem ein heller Aufschrei: Fleisch ist krebserregend! Was sagen Sie dazu?

Die Paranoia, die seitens der WHO verbreitet wurde, als es ihr um die Wurst und Krebs ging, basiert – welch´ Überraschung – nicht auf harten wissenschaftlichen Fakten. Hier wurden Medien und Bürger beispielsweise mit der relativen Wahrscheinlichkeit getäuscht, um ein gefährlicheres Risiko zu suggerieren – ein beliebter Taschenspielertrick der Statistiker. Auch deshalb hagelte es Kritik von allen Seiten.

Nur ein paar Tage später ist die Weltgesundheitspolizei auch schon wieder zurück gerudert: Man solle das doch bitte nicht überinterpretieren! Sehr seltsam: bis heute hat die WHO die Originalstudie nicht veröffentlicht, sodass noch kein kritischer Wissenschaftler die Daten auf Herz und Nieren prüfen konnte. Die Originaldaten so lange unter Verschluss zu halten, das wird folgenden Grund haben: man will Gras über die Sache wachsen lassen, in der Hoffnung, dass sich nach klammheimlicher Publikation der Studie niemand mehr dafür interessiert, weil die Erinnerung an das PR-Desaster schon so lange her ist.

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Ist der BMI die tatsächliche Messgröße, an der wir uns orientieren sollten?

Auf jeden Fall, aber nur wenn sie übergewichtig sind. Denn rein statistisch betrachtet leben die BMI-Übergewichtigen am längsten. Ansonsten taugt der BMI nichts.

Welche Faktoren beeinflussen das Körpergewicht?

Zahlreiche Faktoren sind für das Gewicht verantwortlich, stets individuell und haben mehrere Ursachen. Die erste Geige im Konzert der Kilos spielen die Gene. Man schätzt, dass unser Erbgut zu 70-80% für das Körpergewicht verantwortlich ist.

Was ist die „Kulinarische Körperintelligenz“?

Den Begriff habe ich frei erfunden, um das „Nahrungsgedächntnis“ unseres Körpers zu beschreiben. Alles, was Sie in Ihrem Leben essen und trinken, analysiert unser Körper – er verdaut es ja und zerlegt es bis in kleinste Element. Und diese Informationen, die das Essen liefert, die muss er sich merken.

Dafür haben wir zwei Hirne: Das Kopfhirn und das enterische Nervensystem, auch Darmhirn genannt, die in permanentem Dialog stehen. All das gespeicherte Wissen zu all der Nahrung, die Sie über Ihr gesamtes Leben verspesit haben, ergibt Ihre persönliche und damit einzigartige „Kulinarische Körperintelligenz“.

Sie halten nichts von Diäten. Was sind die besten Tipps, wenn man sein Gewicht gesund und langfristig reduzieren möchte?

Dazu gibt es keine allgemein gültigen Pauschaltipps – die zu geben, wäre unseriös. Das ist immer eine rein individuelle Geschichte.

Wie können wir wieder lernen, auf unsere Körpersignale zu hören?

Reizen Sie Ihren Hunger einfach mal richtig aus, dann wissen Sie wieder, wie er sich anfühlt. Und wenn Sie ihn kennen, dann hören Sie auf ihn.

Viele essen aus Langeweile, Frust, Einsamkeit oder Stress, es spielen also hier auch andere Faktoren eine wichtige Rolle. Müssen wir einen anderen Ansatz finden, wenn es um die Ernährung geht?

Das sollte man. Denn wer mit Essen psychische Probleme kompensiert, der missbraucht Ernährung.

Gibt es tatsächlich „Superfoods“ – oder ist das reine Geldmacherei?

Kurz und schmerzlos: Es gibt keine Superfoods. Das ist ein reiner, frei erfundener Marketing-Begriff, um exotische, hierzulande häufig noch relativ unbekannte Früchte oder Samen völlig überteuert zu verkaufen. Es existiert kein einziger wissenschaftlicher Beweis, dass Goji, Acai, Chia & Co. die Gesundheit fördern oder vor Krankheiten schützen – und damit ist jedes Gesundheitsversprechen fantasiegetränkte Verkaufsförderung, also nicht mehr als ein billiges Ernährungsmärchen.

Superfoods sind reine Geldmacherei.

Statt Goji und Acai können Sie auch Heidelbeeren, Johannisbeere oder Sanddorn verwenden – das ist hinsichtlich des „Superfoodpotenzials“ völlig egal. Deutsche Beeren werden jedoch nach höheren hygienischen Sicherheitsstandards verarbeitet als in den exotischen Herkunftsländern von Acai & Co.

Und der gute alte Leinsamen ist zwar weniger hip, aber ernährungsphysiologisch dem hoch gehypten Chia absolut ebenbürtig – nur verlangen die Superfood-Powerseller aufgrund des „Hip-Faktors“ mehr als das 10-fache für Chia. Ergo: ja, Superfoods sind reine Geldmacherei.

Gibt es überhaupt gesicherte und fundierte Studien zum Thema Ernährung?

Es gibt keine und es wird keine aussagekräftigen Studien mit harter Evidenz geben und allein aus einem Grund schon nicht realisierbar: Die Randomisierung (eines der wichtigsten Kriterien, damit es nicht zur Verzerrungen der Ergebnisse kommt) ist nicht umsetzbar.

Denn wer eine Vergleichsstudie „Vegetarier & Allesesser“ machen möchte, der müsste, sagen wir mal 100.000 Teilnehmer zufällig in eine der beiden Gruppen losen, um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Doch fragen Sie mal einen Veganer oder Vegetarier, der in die 50.000-Allesesser-Gruppe randomisiert wurde, ob er nun 10-15 Jahre lang an der Studie teilnehmen möchte und währenddessen „für die Forschung“ auch Fleisch essen muss.

Viceversa will kein Steak-Liebhaber über ein Jahrzehnt lang auf sein geliebtes Rinderfilet verzichten, nur weil die Wissenschaftler ihn in die Vegetarier-Gruppe losen. Es gibt noch weitere Gründe: unter anderem fehlende Plazebokontrolle und keine Doppelverblindung. Den Traum der „Super-Ernährungsstudie“, die Kausalitäten liefert, müssen wir platzen lassen. Sie ist leider eine Totgeburt.

Darf ich jetzt alles essen, was ich will?

Das sollten Sie selbst entscheiden. Aus wissenschaftlicher Sicht spricht auf jeden Fall nichts dagegen.

Was bedeutet für Sie Genuss?

Wenn der Hunger ordentlich „ausgewachsen“ ist, genau das zu essen, worauf ich so richtig Lust habe – und es mir dann schmecken zu lassen, inklusive Augen zu beim Kauen und das Stöhnen aus der Tiefe des Bauches voll umfänglich genießen.

Herzlichen Dank für das Interview!

Meine Fazit zum Thema Ernährung: Ich glaube, dass es an der Zeit ist, dass wir für unsere Ernährung wieder komplett die Verantwortung übernehmen! Natürlich ist es einfacher, sich an starre Diäten und Vorgaben zu halten – dennoch ist es langfristig bestimmt der bessere Weg, auf seinen Körper zu achten. Mit mehr Genuss, Bewusstsein und Zeit zu essen, hinzuhören, zu fühlen und zu schmecken – und dann wählerisch zu sein, was man zu sich nimmt (und wenn es halt ne dicke Portion Nudeln sind oder ein Stück Käsekuchen, dann ist es halt so). Und vielleicht ist das die einzige Ernährung, die richtig und gesund für uns ist.

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gewinnspielGewinnspiel: Ich verlose 2 Bücher „Ernährungswahn: Warum wir keine Angst vorm Essen haben müssen„. Ein herzliches Dankeschön an den Rowohlt-Verlag, der die Bücher kostenlos zur Verfügung stellt! Um teilzunehmen, musst du einfach einen Kommentar hier lassen (z.B.: wie geht du mit Ernährungsfragen um? Bist du auch so verunsichert wie ich?) Ich freue mich auf deinen Kommentar! Die Verlosung endet am 29.05.16.   

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Uwe Knop (geb. ´72) ist Diplom-Ernährungswissenschaftler und Medizin-PR-Experte. Er arbeitet seit fast zwei Jahrzehnten in der PR & Kommunikation in den Bereichen Medizin und Gesundheitspolitik. So ist er bestens damit vertraut, wie durch die tägliche Veröffentlichung von zu viel „gesundheitsförderndem Unsinn“ in die Köpfe der Menschen gelangen. Sein Ziel ist es, dass die Menschen ihrer Kulinarischen Körperintelligenz wieder mehr Vertrauen schenken und dafür meist finanziell motivierte Fremdbestimmung ablegen.

Buch: Ernährungswahn: Warum wir keine Angst vorm Essen haben müssen
Webseite: www.echte-esser.de
Facebook: www.facebook.com/Kulinarische-Körperintelligenz

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47 Gedanken zu „Ernährungswahn – was dürfen wir noch essen?“

  1. Endlich ! Auf so einen Artikel habe ich gewartet ! Endlich spricht es mal einer aus. Ich esse was mir passt und habe reichlich Freundinnen, die auf vegan, vegetarisch und paleo machen: es ist mitunter etwas antrengend.
    Vielen Dank für dieses Interview… es spricht mir aus der Seele !

    Lieben Gruß
    Carol

    Antworten
  2. Vielen Dank für das spannende Interview! Während ich verstehen kann, dass man bei der Suche nach Gesundheit und Wohlbefinden auf eine einfache Lösung hofft (Wundermittel, Superfood, Pille), gibt es doch keine „One size fits all“-Variante. Damit hadern die Menschen einfach. Zum Thema Ernährungsstudien lohnt es sich immer, auch mal einen Blick in die aktuellen Tierstudien zu werfen. Klar, kann man die Erkenntnisse nicht 1:1 auf den Menschen übertragen, aber sie lassen doch Rückschlüsse ziehen. Und bei Nagetieren ist die Durchfühung einer randomisiert kontrollierten Studie weniger problematisch als beim Menschen, sodass man hier auch Kausalitäten und nicht nur Korrelationen ablesen kann.

    Antworten
    • Vielen Dank Gesa! Eigentlich ist es ja auch ganz schön zu sehen, dass jeder Körper anders ist und andere Ansprüche hat, was ihm gut tut. Studien können ja immer nur verallgemeinern.

      Antworten
  3. Vielen Dank für die realistischen Erkenntnisse. Jede (r) der (insbesondere eher die) mit gewichtsproblemen zu tun hat, kennt sämtliche Methoden und Empfehlungen. Und dennoch bleibt ja das Problem als solches langfristig bestehen, bis man versteht…. Und sie helfen mit ihrem Buch sicherlich tausenden Leuten weiter zu verstehen.

    Antworten
  4. Beim Essen und auch in allen anderen Lebenslagen, jede/r soll nach seiner Facon glücklich/ gesund werden oder bleiben.
    Danke für den interessanten Artikel.
    Pauschale Ernährungs/ Diätempfehlugen einfach mal den Rücken kehren und auf das eigene Bauchgefühl hören.
    Auch der Tipp den Hunger mal richtig zuzulassen finde ich super!
    Also: Leben genießen!!!

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  5. Endlich!!!
    Endlich mal klare Worte zu einem Thema, dass mich in den letzten Jahren arg gebeutelt hatte….bis ich irgendwann einfah die Nase voll hatte von all den Diskussionen und Ernährungsumstellungen und teilweise sich total wiedersprechenden Inhalten/Meinungen und Co in diversen Büchern. Danke für das Interview Annika und Danke an Uwe Knop für viele spannende Antworten!!! Weiter so! LG

    Antworten
  6. Ich versuche , mich gesund zu ernähren, aber vor allem höre ich auf meinen Körper. Der zeigt mir nämlich sehr genau, was er braucht. Natürlich kommt das Bedürfnis, eine Praline zu essen, eher von der Seele als vom Körper, aber wenn ich im Sommer eher stark gesalzene Speisen essen möchte als im Winter, hat das seinen Grund. Dass ich damit richtig liege, hat mein Körper mir immer wieder bewiesen. Auch Genuss ist übrigens für die Gesundheit wichtig.
    Und ich konnte am eigenen Leib erfahren, dass es zwischen industriell produzierten Lebensmitteln und biologisch hergestellten Lebensmitteln extreme Unterschiede gibt, was den Nährstoffgehalt und die Zufriedenheit / das Sättigungsgefühl angeht. Wenn man eine qualitativ hochwertige Speise isst, die das enthält, was der Körper gerade braucht, und die lecker zubereitet ist, dann ist das nicht nur Sättigung, sondern auch eine Befriedigung der Seele.
    Das krasseste Beispiel war ein Essen, dass ich mit einem gelernten Koch im Anschluss an eine Wildkräuter-Wanderung zubereiten und essen durfte. Mein Körper hat quasi laut aufgejuchzt ob der Fülle an echten, naturbelassenen Nährstoffen. Meine Konsequenz daraus: Qualitativ gute, möglichst wenig verarbeitete Zutaten einkaufen, sie gut zubereiten und dann genießen. Oder, um es mit dem Motto von Slow Food zu sagen: Gut, Sauber, Fair!

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    • Vielen Dank für deine Gedanken Andrea. Ich glaube, dass wohltuendes Essen immer mehrere Aspekte hat – und das ist neben den Kalorien, Nährstoffwerten auch der „seelische“ Aspekt. Also inwiefern wir wirklich mit all unseren Sinnen essen und die Nahrung wertschätzen. Und wenn all das im Einklang ist, dann jauchzt der Körper auf 🙂

      Antworten
  7. Hallo guten Morgen Annika, ja manchmal weiß man wirklich nicht mehr, was man essen soll. Es gibt ausreichend Hiobsbotschaften im Fernsehen oder im Internet, die verunsichern. Ich habe für mich beschlossen, eine breitere Auswahl und dafür weniger zu essen. Es hält sich also alles im Rahmen. Das Buch würde ich sehr gern lesen. Liebe Grüße

    Antworten
    • Andrea, ich glaube weniger zu essen ist nicht unbedingt die Lösung. Wenn es um das abnehmen geht, solltest du dich auf jeden Fall satt essen, ansonsten bist du auf Dauer-Unterernährung. Aber ess dann ganz viel Gemüse, Obst, gute Kohlenhydrate und das ganze in einer guten Qualität. Und die ganzen Hiobsbotschaften einfach ignorieren!

      Antworten
  8. ich versuche, mich ausgewogen zu ernähren – nicht einseitig und alles ein bisschen:
    Etwas Fisch, etwas Fleisch, etwas süßes und viel Obst und Gemüse.
    Allerdings verzichte ich auf Convenience Food, weil ich der Meinung bin, daß es die Mühe wert sein sollte, sein Essen selbst zuzubereiten.

    Antworten
    • Hallo Kyr, ja das ausgewogene ist hierbei das Entscheidende. Ich selber versuche auch immer selber zu kochen, aber manchmal darf es dann auch mal eine große Pizza sein – wenn es sich im Rahmen hält 🙂 Außerdem ist das selber zubereiten auch eine schöne, sinnliche Erfahrung.

      Antworten
  9. Wir versuchen, jeden Tag selbst zu kochen und eine ausgewogene Ernährung hinzukriegen – auch wenn es manchmal abends nach der Arbeit schwer fällt.

    Antworten
    • Ja, nach der Arbeit bin ich auch manchmal einfach nur schlapp und lustlos! Mein Tipp: Ca. 5-7 Rezepte raussuchen, die lecker und einfach zu machen sind. Die Rezepte kann man dann wöchentlich wiederholen und dann vielleicht am Wochenende etwas aufwändiger kochen.

      Antworten
  10. ich habe mich aufgrund meines sports schon viel mit ernährung beschäftigt und falle nicht mehr auf diverse mythen und märchen rein. finde es sehr gut und wichtig, dass darüber mehr aufgeklärt wird.

    Antworten
  11. Ich glaube unser Körper sagt uns was er gerade braucht, mal etwas deutlicher, mal muss man genauer hinhören… letzteres ist leider nicht immer ganz einfach.

    Antworten
  12. Ich oute mich. Ich liebe „Hausmannskost“. Meiner Meinung nach ist eine ausgeglichene Mischkost das, was der Körper möchte.
    Problem: Wenn es so gut schmeckt, rechtzeitig mit dem Essen aufzuhören. In letzter Zeit schaffe ich es immer besser, das richtige Maß zu finden. Von Diäten und Pülverchen halte ich nichts.

    Antworten
  13. Ich esse viele Bio-Produkte, weil man bei den anderen Produkten ja nicht sicher sein kann was in ihnen drinnen enthalten ist. Ich esse fast kein Fleisch, viel Obst, Gemüse Getreide, koche fast alles selbst.

    Antworten
  14. Es ist wirklich kompliziert geworden in Sachen Ernährung, vor allem wenn man für Freunde kocht. Vegan, vegetarisch, glutenfrei….alles zu beachten ist schwer. Anfangs hatte ich mich noch sehr für alles interessiert und nachgelesen, aber mittlerweile wird es mir zuviel. Ich bleibe bei den Lebensmitteln die ich gut vertrage, meistens aus der Region und mehr nicht 😉

    Antworten
  15. ja, eigentlich bin ich schon genervt von den täglichen „Ernährungsberatungen“

    Die These vom „Mega Märchen“ möchte ich dennoch gerne lesen, also gerne das Buch gewinnen 🙂

    Antworten
  16. Danke Annika für diesen herrlichen Gegenwind.
    Was ist gesund? – herrliche Frage 🙂

    Die Verunsicherung der Menschen gesteuert durch die einzelnen Wirtschaftszweige ist schlichtweg Wahnsinn. Es funktioniert wohl deshalb so gut, weil 1. Essen nunmal ein Grundbedürfnis von uns ist und 2. sich viele vom Stress treiben lassen und sich nicht mehr mit sich beschäftigen. Sie fühlen nicht mehr was sie tun!

    Es wäre so viel einfacher, wenn der Einzelne wieder anfängt das Bewusstsein für seinen Körper zu wecken. Vor lauter Hektik und Stress wird wahllos und die Futterluke gestopft. Oft verspüren sie keinen Hunger, schmecken nicht was sie essen oder hoffen darauf, dass sie dadurch zufriedener werden.
    Was der Körper dann damit macht, das spüren auch nur noch wenige. Okay, der Zusammenhang von Zwiebeln und den damit bekannten Reaktionen des Verdauungssystems – der kann noch gleich hergestellt werden, aber was ist mit anderen Dingen?
    Wie fühle ich mich, wenn ich zu viel Zucker in mich hinein schütte? Wann habe ich Durst? Wie fühlt sich der Körper nach dem Sport an? Wann habe ich Energie, wann nicht? Allein durch dieses Bewusstsein sollte man schon erste Ansätze dafür haben, was tut mir gut und was nicht.
    Ich selbst versuche so weit es mir möglich ist chemische Zusätze zu vermeiden. Ich koche frisch, bereite mir auch Snacks zu, wenn ich viel unterwegs bin. Je mehr ich mich damit beschäftige, desto flexibler bin ich, auch unterwegs. Was mich immer wieder überrascht ist wie viele nach „Fix für – ich habe Hunger“ kochen. Sie kennen selbst die grundlegenden Bausteine unserer Lebensmittel nicht: Eiweiß, Kohlenhydrate, Fett. Gesunde Lebensmittel werden mit kalorienarmen Lebensmitteln verwechseln. Nach dem Motto: Was gesund ist, dass kann in Massen verzerrt werden. Dabei zählt doch auch hier: „Die Menge macht es.“
    Ich könnte jetzt noch ewig schreiben…

    Zum Abschluss:
    Wer nach Genuss und Leichtigkeit lechzt, ohne Bewusstsein für sich selbst zu haben, der wird frustriert…

    Antworten
  17. Liebe Annika,

    vielen Dank, dass du diesen Beitrag mit uns teilst. Er trifft genau das auf den Punkt, was ich mir seit einigen Wochen denke und nimmt mir zum Teil das Gefühl der Hilflosigkeit.

    Ich habe sowohl eine Laktose- als auch eine Histamintoleranz und im letzten Jahr knapp 5kg zugenommen, die ich wieder los werden möchte. Das Thema Ernährung ist generell sehr wichtig für mich, ich versuche regional und biologisch zu essen und habe auch seit einigen Monaten immer wieder Superfoods daheim – danke für die Aufklärung an dieser Stelle. auch lowcarb habe ich probiert, wobei es mir ehrlich gesagt langsam reicht. Ich habe das Gefühl, dass je mehr Gedanken ich mir ums Essen mache, desto mehr nehme ich zu und desto unwohler fühle ich mich.

    Der Ansatz wieder mehr zu spüren was der Körper braucht, gefällt mir sehr gut und ich werde versuchen wieder mehr danach zu leben als den Kopf sprechen zu lassen, was denn jetzt gut sei… wir haben doch eh schon so viel Druck, da macht es doch Sinn das Essen einfach zu genießen, dem Körper das zu geben was er braucht und es sich gut gehen zu lassen.

    Danke dir! und ich würde mich sehr über das Buch freuen 😉

    Alles Liebe, Stephanie

    Antworten
  18. Liebe Annika,
    dieses Interview spricht mir aus der Seele. Allerdings bin ich dennoch nicht der Meinung, dass wir problemlos alles essen können. Auch wenn es für gesunde Ernährung keine Beweise gibt, gibt es ja Studien zu ungesunden Nahrungsmitteln. Und dabei spreche ich nicht von natürlichen Lebensmitteln, sondern von dem was die Lebensmittelindustrie in den letzten Jahrzehnten „kreiert“ hat. Als Ernährungsberaterin empfehle ich meinen Klienten stets Achtsamkeit beim Essen und gesunden Menschenverstand. Damit ist jedem am besten gedient. 🙂
    Sonnige Grüße
    Nicky

    Antworten
  19. Ich komme aus einer sehr bewußten Gesundheitsfamilie und habe schon viele “ Trends “ ausprobiert.
    Inzwischen bin ich zu einem gesunden Mittelmaß zurückgekehrt. Besonders liegt mir aber eine ausgewogene basische Ernährung !!

    Antworten
  20. Versuche relativ fettarm und zuckerreduziert zu leben. Trotzdem lasse ich mir meinen Grillabend oder auch mal ein gutes Stück Torte nicht nehmen. Denke, es kommt auf die Balance und auf etwas Bewegung an.

    Antworten
  21. wir haben hioer schon öfter diskutiert, was denn eigentlich richtig ist und ob man nicht besser gar nichts mehr essen soll, bei den ganzen Meldungen die man hört. Aber im Prinzip hab ich mich auch noch nie an irgendwelche Anleitungen oder Warnungen gehalten – oft reicht schon der gesunde Hausverstand.

    Antworten
  22. Unheimlich spannendes Thema, wie ich finde. Je mehr man sich mit dem Thema Ernährung beschäftigt umso verunsicherter wird man doch. Viel Gemüse scheint ja wohl noch so als allgemeiner Nenner gesund zu sein. Aber roh oder gedämpft? Und wenn man auf alles andere verzichtet (Fleisch, Laktose, Gluten, Salz, Zucker, Kohlenhydrate, Fett…) dann bleibt doch der Genuss auf der Strecke? Sollte nicht ‚Alles in Maßen‘ ein guter Weg sein? Ich schraube übrigens zur Zeit meinen Fleischkonsum runter, allerdings aus ethischen Gründen.
    Viele Grüße, die Alex

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  23. Ich bin fürchterlich verunsichert, da es ja quasi im Minutentrakt neue Empfehlungen gibt. Was gestern noch das Non plus Ultra war, ist heute ein großer Frevel.

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  24. Ich sag nur Analogkäse, vor paar Jahren war das Gebrüll groß als der ‚Käse‘ ohne Tierischen Inhalt auf den Markt kam…
    …heute schaufeln es sich knapp 900.000 bewusst/gesund lebende Veganer/inen in Deutschland Kiloweiße rein.
    Gestern Laktose, heute Gluten und Morgen???

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  25. Pingback: Anonymous
  26. Alles, was Spaß macht, ist bekannterweise illegal, unmoralisch oder macht dick… 😉
    Du hast auf der Liste der verbotenen Genüsse den Wein vergessen, der leider auch immer wieder verteufelt wird, obwohl wir Europäer eine jahrtausendealte Tradition des Weingenusses und aller damit verbundenen Freuden haben und mit sicherheit als „alkoholtolerante” Spezies betrachtet werden können.
    Wie bei allen Genussmitteln macht auch beim Wein die Dosis das Gift; mit diesem Satz hat Paracelsus heute noch recht.
    Was ist gegen ein Stück Schokolade, ein Glas Wein zum Essen oder andere kulinarische „Sünden” hier und da einzuwenden, solange man es nicht übertreibt?
    Ein guter Wein macht kein Kopfweh und keinen Kater, wenn man ihn in vernünftigen Maßen genießt. Trinkt man natürlich drei Flaschen hintereinander weg, macht er genauso Kopfweh, wie eine ganze Sahnetorte zu verputzen Bauchweh verursachen würde.

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