Katrine Lihn ist Genusstrainerin und lebt in Potsdam, Osterode und Hamburg. Ihre Kernaufgabe sieht sie in der Entwicklung neuer Genüsse mit alten Gemüse- und Obstsorten sowie der Umsetzung tradierter Werte in die Neuzeit. Genuss bedeutet für sie Kommunikation, Kulinarik, Kunst, Ethik und Kultur. Ein Gastbeitrag.
Genusstraining? Was ist das denn?
Es gibt diesen Begriff in der Psychotherapie. Dort wird gelehrt, dass man sich für den Genuss Zeit nehmen soll und das Leben im Besonderen wahrzunehmen. Der Verhaltenstherapeut Rainer Lutz gehört zu den Entwicklern entsprechender Therapien. Mein Ansatz ist ein ähnlicher. Ich bin keine Psychotherapeutin sondern eine Genießerin aus Überzeugung. Darum habe ich mir den Begriff Die GenussTrainerin® auch als Marke schützen lassen. Warum? Um etwas Eigenes zu schaffen! Etwas Besonderes! Eine Marke ist immer auch ein Brandzeichen. Mir geht es um meine Ideen und Ideale. Es geht um meine Produkte und meine Dienstleistungen. Ich bin das Produkt!
Woher kommt die Nahrung, die du kaufst?
Es geht darum Wissen zu transportieren. Genussbildung und Training. Denn wir gestalten mit unserem Konsumverhalten die Welt mit. Heute gibt es zu jederzeit ALLES. Denn das Essen hat sich mobil gemacht. Mein Training beginnt bei der Achtsamkeit. Für sich selbst, die Menschen im direkten Umfeld und die Lebensmittel, die eingekauft werden. In den vergangenen Jahren ist mir immer mehr bewusst geworden, dass eingekauft wird, ohne sich Gedanken zu machen. Es löst Irritationen aus im Freundeskreis die Frage zu stellen: Woher kommen die Eier, die Du kaufst? Weißt Du welches Futter die Hühner fressen?
Als ich die Idee in die Tat umsetzte mit Kochen und Genuss mein Geld zu verdienen anstatt mit kaufmännischen Projekten stand auf dem Kalender 2003. Meine Familie und meine Freunde lachten und meinten: Wie stellst Du Dir das denn vor?
Schön, dass schon lange keiner mehr über Ideen und Ideale lacht.
Die kleinen Freuden des Kochens
Wie bei so vielen Dingen beginnt der Genuss mit den klitzkleinen Kleinigkeiten.
Sich an einem frischen Brot mit Butter zu erfreuen. Auf dem Wochenmarkt die regionalen Produkte zu kaufen und diese zu zubereiten. Mal wieder selber zu kochen. Also nicht irgendeine Verpackung aufzureißen und zu erhitzen. Die kleinste Form des Kochens bedeutet für mich beispielsweise frisches Gemüse zu putzen und daraus eine Sauce zu kochen, um dazu einen Teller Nudeln mit frisch geriebenem Parmesan zu genießen.
Und dann kommt das Miteinander dazu. Der Genuss in der Gemeinschaft. Der gedeckte Tisch und die Gespräche, Diskussionen. Ohne Smartphone und Tablettcomputer. Zurück zu ein paar tradierten Werten. Die Freundschaft spielte in der Antike eine große Rolle und die Philosophen nahmen sich dem Thema immer wieder an – und tun es auch heute noch. Der Gedanke an ein friedliches Miteinander und auch die Auseinandersetzung ist ein Grundelement unseres Lebens. Viele haben das leider vergessen.
Ein Plädoyer für die Freundschaft, die Liebe und die Toleranz:
Lasst uns gemeinsam Speisen zubereiten
Lasst uns gemeinsam diese genießen
Lasst uns gemeinsam einen guten Tropfen Wein trinken
Lasst uns gemeinsam ein Thema finden
Lasst uns gemeinsam einen Weg gehen
Die Wesensgemeinschaft ist die Basis der Gemeinsamkeit – die Übereinstimmung der Ideale und das Einstehen für das was man tut und nicht tut. Freundschaft und Genuss gehören in den Bereich der sehr persönlichen Beziehungen, die auf Freiwilligkeit, Vertrauen und Gegenseitig beruhen. Der Austausch von Gedanken und Gefühlen kennzeichnen diese Basis, die nur mit gegenseitiger Akzeptanz und Toleranz bestehen kann.
Das ist mein Grundansatz. Das ist mein GenussTraining. Unterstützt von Ernährungskompetenz und der Idee zur Freiheit. Und zu entscheiden, was wir aus unserem Leben machen.
Mit einem Gruß aus der Küche!
Katrine Lihn– die GenussTrainerin ®
Reinschmecken lohnt sich:
Website: www.genusstrainerin.net
Facebook: www.facebook.com/genusstrainerin
So ein Genusstraining ist sicherlich sehr spannend. Auch die Idee dahinter, wieder gemeinsam in die Küche zu stehen, zusammen etwas leckeres zubereiten, sich unterhalten und dann gemeinsam Essen. Vor allem in Familien sollte das wieder einzug halten.